Aspects

Aspekte Verkehr

Gender in der Verkehrspolitik

  • Wege: Männer und Frauen benutzen je nach Erwerbsstatus unterschiedliche Verkehrswege: zentripetal von und zur Arbeitsstelle oder zirkulär zwischen verschiedenen Versorgungszentren. GM wirft die Frage auf, wie sich das Verkehrswegenetz an die unterschiedlichen Zeiten, Richtungen und Ziele anpassen lässt.
  • Budget: Männer verfügen häufiger als Frauen über ein Privat-Kfz, Frauen hingegen nutzen öfter öffentliche Personennahverkehrsmittel, das Fahrrad oder Fußwege. Mit Instrumenten des Gender Budgeting lässt sich erfassen, wie groß der jeweilige Anteil der Budgetmittel im Straßenbau für die Förderung des Autoverkehrs, den Radwegebau, den ÖPNV und die Fußwege auch im Hinblick auf das Geschlecht verteilt ist. Damit können Prioritäten für Verkehrsmittel klarer gesetzt werden.
  • Nutzung: Frauen sind öfter als Männer mit kleinen Kindern (Kinderwagen) oder pflegebedürftigen Personen (Rollstuhl) unterwegs. Die Benutzung von Fußwegen und ÖPNV-Einrichtungen lässt sich, wird Gender mitgedacht, ebenso durchgängig unkompliziert, sicher und barrierefrei gestalten wie die der Fahrbahnen. Frauen nutzen auf ihren Arbeitswegen zu einem deutlich höheren Anteil öffetnliche Verkehrsmittel als Männer (Destatis, 2005). Veränderungen im Angebot der ÖPNV betreffen Frauen daher stärker als Männer. GM hilft dabei Mobilitätsangebote zielgruppenbezogen und gleichstellungsoreintiert zu gestalten.
  • Unfallrisiken: Ein geschlechtssensibler Blick auf die Unfallstatistik zeigt, dass junge Männer unter 30 Jahren als Autofahrer den riskantesten Fahrstil haben. Sie verhalten sich am Steuer deutlich aggressiver als Frauen. Maßnahmen zur Steigerung der Sicherheit richten unter Beachtung dieses Gender-Aspektes speziell an junge Männer und den Umgang mit männlicher Risikobereitschaft.
  • Umwelt: Abgase und Lärm belasten Frauen und Männer in unterschiedlicher Weise. Mit auch geschlechtssensibler Planung lassen sich Maßnahmen integrieren, den Verkehr in Wohngebieten zu beruhigen und umwelt- und gesundheitsschädigende Auswirkungen zu minimieren.
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Weiterführende Literatur:

Statistisches Bundesamt (Hg.): Verkehrsunfallstatistik, Wiesbaden 2003.

Canzler, Weert: Das Zauberlehrlings-Syndrom. Entstehung und Stabilität des Automobil-Leitbildes, Berlin 1996

Bauhardt, Christine: Stadtentwicklung und Verkehrspolitik: eine Analyse aus feministischer Sicht, Basel 1995

Bonacker, Margit: Bausteine für eine Stadt der Frauen: Visionen für Hamburg, Dokumentation eines Gutachtens und der begleitenden Veranstaltungen, Stadtentwicklungsbehörde, Referat für Öffentlichkeitsarbeit, Hamburg 1993

Burger, Andreas; Drossard, Michaela; Körntgen, Silvia: Bushaltestellen auf dem Prüfstand: Gestaltung nach Kriterien der Nutzerinnen und Nutzer. Erstellt im Rahmen des Modellprojektes 'Koordination von Kinderbetreuung und frauengerechtem öffentlichen Personennahverkehr im Landkreis Bitburg-Prüm' des Ministeriums für die Gleichstellung von Frau und Mann, Rheinland-Pfalz, Mainz 1994

Enders, Gisela: Wie mobil sind Mädchen? Mobilität von Kindern und Jugendlichen im geschlechtsspezifischen Vergleich. Hannover 1995

Eickhoff, Antje (Hg.): Entschleunigung: die Abkehr von einem Lei(d)tbild, Bielefeld 1994

Klima-Bündnis: Frauen bewegen die Stadt. Aktionspaket zum Aktionstag 'In die Stadt - ohne mein Auto!' am 22. September 2001 hrsg. vom Klima-Bündnis / Allianza del Clima e.V., Frankfurt a.M. 2001

Schoenebeck, Brigitte von (Red.): Frauen erfahren ihren Raum. Mobilität von Frauen im ländlichen Raum, Dokumentation einer Fachtagung des Verkehrsclub Deutschland, Hrsg. Verkehrsclub Deutschland (VCD), Bonn 1993

Weickart, Eva (Bearb.): Frauen - Planung - Mobilität. Ein Leitfaden für Frauenbeauftragte und andere Interessierte, Ministerium für Kultur, Jugend, Familie und Frauen Rheinland-Pfalz, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Mainz 1995
erstellt von Administrator zuletzt verändert: 02.01.2010 20:08